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Die deutsche Eiche – Eine etwas andere Art von Baum

  • Queermap
  • 13. Juni 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Juli 2019



Freitagmittag, Sonne und 28 Grad? Für viele Münchner die Einladung raus auf die Straßen zu gehen. An der Isar entlang schlendern oder in eine der vielen Bars und Restaurants in den schönsten Stadtvierteln - dem Gärtnerplatzviertel, der Altstadt oder auch eben im Glockenbachviertel.

Wo ein modernes Café ans nächste schließt und diese sich vermehren wie ein Lauffeuer, kann man dennoch unter Schirmen am Straßenrand Geschichte erfahren.

Einst ein „Epizentrum der Münchner Schwulenbewegung“ sitzen heute an den Restaurant Tischen der „Deutschen Eiche“ Gäste aller Art und genießen die ausgezeichnete „modernisierte traditionelle Wirtshausküche“.

Und würden wir jetzt 3 Leute fragen, was sie uns über die historische Geschichte des Hotels erzählen können, was würden sie antworten oder würden sie überhaupt etwas antworten?

Passend zum Namen ist die Geschichte vielschichtig geprägt und schlingt sich wie die Ringe eines Baumes um den Grundstamm der „Deutschen Eiche“. 1864 erbaut wurde das Restaurant und Hotel in der Reichenbachstraße 13 schnell zu einem Treffpunkt für Kunstschaffende, Lebenskünstler und Homosexuelle.



„Bei mia verkehr´n neunzig Prozent Künstler und zehn Prozent von den Fraun enttäuscht Männer“ – sagte Ella Reichenbach in den 1950er Jahren über ihr Gaststätte und half gleichzeitig dazu den rosa Mythos im Glockenbachviertel auf erleben zu lassen.

Anfang der 80er Jahre, am Höhepunkt der deutschen Eiche, gingen bekannte Persönlichkeiten der Homosexuellen Szene, wie Freddie Mercury und Rainer Werner Fassbinder, fast jeden Abend ein und aus. Aber trotz des Booms gab es im Laufe des Jahrhunderts einen tiefen Rückschlag. Durch die Münchner-Aids-Affäre starben viele Gäste, das Lokal lief immer schlechter, sodass es 1995 schlussendlich von Sonja Reichenbach verkauft werden musste.

Glücklicherweise nahm sich die Familie Holzapfel dem historischen Gebäude an und renovierten es zu einem modernen und stylischen Gasthaus, mit angrenzendem Badehaus, und der nötigen Intimsphäre – ein Treffpunkt mit Niveau in der Homosexuellen Szene zwischen kleinen Cafés und schicken Bars.



 
 
 

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